Es kann grundsätzlich zwischen stoffgebundenen Abhängigkeits- (z. B. Alkohol, andere Drogen, Medikamente) und nicht stoffgebundenen Abhängigkeitserkrankungen (z. B. Glücksspiel, Essen und Sexualität) unterschieden werden. Abhängigkeitserkrankungen sind in Deutschland weit verbreitet und entwickeln sich in der Regel über einen schleichenden Prozess. Häufig wird das Suchtmittel über Jahre hinweg eingesetzt, um positive Gefühle zu erzeugen und unangenehme Gefühle kurzfristig zu reduzieren. Langfristig kann ein regelmäßiger, andauernder Gebrauch jedoch zu schwerwiegenden Auswirkungen im Rahmen einer Abhängigkeit führen. Auch Vergnügungen und Interessen werden häufig vernachlässigt, um dem Substanzkonsum nachzugehen. Entzugserscheinungen, ein starker Wunsch, das Suchtmittel zu konsumieren, Kontrollverlust und eine zunehmende Toleranz verstärken das Leid zusätzlich.

Schädlicher Substanzgebrauch wird definiert als ein Konsummuster mit schädlichen Gesundheitsfolgen für Psyche und/oder Physis. Dazu zählen sowohl körperliche als auch psychische Störungen wie z. B. depressive Episoden nach massivem Suchtmittelkonsum.

Im Rahmen einer Behandlung geht es vor allem darum, vor dem Hintergrund der eigenen Lebensgeschichte, das eigene Suchtverhalten verstehen zu lernen und die Funktionalität des Suchtmittels zu identifizieren. Vorrangig gilt es, in diesem Zusammenhang die positiven Gefühle, die durch das Suchtmittel erzeugt werden (wie Freude, Hoffnung, soziale Kontakte usw.) bzw. negative Gefühle, die mithilfe des Suchtmittels reduziert werden, zu erkennen. Von zentraler Bedeutung im Rahmen der psychotherapeutischen Behandlung ist also nicht nur, dem Suchtmittel entsagen zu lernen, sondern Mittel und Wege für sich zu entdecken, um die primären Funktionen des Suchtmittels auf natürliche und gesunde Weise zu erfüllen. Betroffene werden unterstützt, die Krankheitsfolgen zu bewältigen und ein suchtmittelfreies, zufriedenes Leben aufzubauen. Unsere Behandlung ergänzen wir auch durch den modernen Ansatz der Virtual-Reality-Therapie.